Allgemeines über den Grasskisport
Wissenswertes über Grasski
Grasski ist ein noch recht junger Sport. Erst um 1960 wurde das Sportgerät von Josef Kaiser aus Geislingen an der Steige erfunden, weil dieser schwäbische Tüftler nicht nur um Winter skilaufen wollte. Anfangs hatte die Erfindung noch einige Mängel. Es bedurfte vieler Verbesserungen bis der technische Stand erreicht war, mit dem heute hohe Geschwindigkeiten gefahren werden können. Das Grundkonzept ist jedoch gleich geblieben.
Bild: Der moderne Grasski in Aktion
Nebenbei bemerkt: Dieser Grasskiläufer wurde, wie der Grasskisport, auch 1960 geboren
(Franz Seiz beim Welt-Cup-Finale in Nove Mesto na Morave 2004)
Der Siegeszug des GrasSkisports begann in Deutschland. Bald darauf wurden in Italien, der Schweiz und österreich die Möglichkeiten und den Reiz des GrasSki erkannt. Anfangs wurde die Möglichkeit, im Sommer Ski laufen zu können, vor allem als Training für den Wintersport verstanden. Doch schon bald darauf wurde Grasski als eigene Sportart anerkannt und erhielt 1976 im (DSV) Deutschen Skiverband ein eigenes Referat.
Noch 1978 beschränkte sich der Kreis der GrasSki fahrenden Nationen auf Deutschland, Italien, österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien und England. Kurz darauf begeisterten sich jedoch auch Australien sowie Japan und China für die Sportart. Inzwischen ist GrasSki im asiatischen Raum weit verbreitet und die Industrie arbeitet dort mit großen Einsatz an der Weiterentwicklung des Sportgeräts.
Parallel zur Verbreitung auf der anderen seite der Welt bahnte sich auch in Europa eine Entwicklung an, mit der niemand gerechnet hatte: GrasSki fand neue Anhänger zunächst in Ungarn, dann in der ehemaligen CSSR (heute Tschechien und Slowakei) und in Polen. Auch in der Türkei, im Baltikum und im Iran begannen sich GrasSkifahrer zu organisieren. Schon bald fand die erste GrasSki-Weltmeisterschaft statt. Aufgrund dieser Entwicklung wurde GrasSki 1985 in die FIS (Federation International de Ski) integriert.
Seit einiger Zeit gibt es bei der FIS überlegungen, auch den GrasSkisport als olympische Disziplin anzuerkennen. Einer der Gründe dafür ist, dass schon bei der GrasSki-WM 1993 mit der Teilnahme von 19 Nationen weit mehr am Start waren, als bei den Weltmeisterschaften der Alpinen.
Auch wenn GrasSki noch oft, insbesondere auch in Deutschland, als Randsportart abgetan und unter Breitensport geführt wird, so ist dieser Sport in vielen Ländern weit verbreitet und wird aktiv als Rennsport betrieben.
Einer der vielen Vorteile von GrasSki ist, dass diese Sportart überall dort ausgeübt werden kann, wo es grasbewachsene Hänge gibt. Falls dort schon ein Skilift steht, so ist dies von Vorteil. Wenn nicht, dann ist ein transportabler Schlepplift schnell installiert. Selbst in Hamburg und in Berlin fanden schon GrasSki-Rennen statt. Der Sport kann während der Saison von Mai bis September/Oktober ausgeübt werden.
Auch ökölogisch ist GrasSki unbedenklich, wie seit Jahren intensiv befahrene Hänge belegen.
Gras oder Schnee?
Der wesentliche Unterschied zwischen GrasSki und dem Ski fahren im Schnee besteht im "Rollen" statt im "Gleiten". Ansonsten sind alle Bewegungen und Schwünge identisch. Nur seitwärts rutschen und Pflug fahren geht nicht. Außerdem: GrasSki ist immer Carving. Auch die Wettkampfarten und -regeln sind weitgehendst die Gleichen wie im Winter. Gefahren und gewertet werden Slalom, Riesenslalom, Super-G und Kombination.
Soweit GrasSki nicht nur als Sommertraining für den Winter genutzt wird, sind die deutschen GrasSki-Sportler rennaktiv und betreiben echten Leistungssport. Bei der aus zehn Rennen bestehenden Serie werden Gesamtsieger und die Besten nach Klassen ermittelt. Siege entsprechen der Deutschen Meisterschaft. Internationale FIS-Rennen sind Qulifikationsbasis für Junioren-WM, WM und World-Cup.